Die Schienengüterbranche kritisiert die Gleitende Langzeit-Verkehrsprognose des Bundesverkehrsministeriums. Die Verbände werfen dem Ministerium vor, die Realität und das Potenzial des Schienengüterverkehrs zu vernachlässigen. Sie fordern stattdessen ein Konzept, das sowohl verkehrs- als auch klimapolitische Ziele berücksichtigt. Die Prognose wird als zu einseitig auf den Straßenverkehr fokussiert und wenig realistisch angesehen. Die Verbände betonen die Bedeutung einer verstärkten Nutzung der Schiene und neuer Technologien wie der Digitalen Automatischen Kupplung, um die Kapazitäten des Schienengüterverkehrs zu steigern.
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Dirk Flege kritisiert Prognosen: Schienengüterverkehr hat großes Potenzial
Bei einer Pressekonferenz in Berlin äußert Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Kritik an den Prognosen des Ministeriums. Er bezeichnet diese als unrealistisch und nicht den aktuellen Marktentwicklungen entsprechend. Flege betont, dass Veränderungen in der Güterstruktur nicht zwangsläufig zu einem Rückgang des Schienengüterverkehrs führen und dass auch Postsendungen problemlos mit der Bahn transportiert werden können. Die Kapazitäten sind bereits heute hoch genug, um große Mengen an Päckchen zu befördern, und die Paketlogistiker sind interessiert.
Wagenhalter angepasst: Schiene profitiert von alternativen Gütern und Technologie
Die Wagenhalter in Deutschland haben sich erfolgreich auf die Veränderungen am Markt eingestellt und sind bereit, die Herausforderungen anzunehmen. Die Nachfrage nach Kohle mag zurückgehen, aber dies bedeutet nicht das Ende des Schienengüterverkehrs. Im Gegenteil, immer mehr Hersteller von alternativen Energieträgern und Waren erkennen die Vorteile einer Transportierung auf der Schiene. Mit der Einführung der Digitalen Automatischen Kupplung wird der Schienengüterverkehr noch effizienter und kann seine Leistungsfähigkeit in Zukunft weiter steigern.
Verkehrsunternehmen: Wirtschaft drängt auf Schiene, Verkehrspolitik anpassen!
Die aktuelle Realität in der Wirtschaft und bei Speditionen stellt sich anders dar als in der Prognose angenommen. Während die Straßen überlastet sind, bleiben die Fahrerkabinen der LKWs oft leer. Die steigende LKW-Maut und das Streben nach einer positiven Ökobilanz in der Logistik führen dazu, dass die Wirtschaft verstärkt auf den Schienengüterverkehr setzt. Martin Henke, Geschäftsführer des VDV, fordert daher eine Anpassung der Verkehrspolitik, um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden. Zudem sollte das Potenzial des Kombinierten Verkehrs, also die frühzeitige Verlagerung vom LKW auf die Schiene, stärker berücksichtigt werden.
Verkehrsminister muss umweltverträglichen Güterverkehr fördern
In Bezug auf das Wachstum im Straßengüterverkehr äußert Peter Westenberger, Geschäftsführer der GÜTERBAHNEN, Bedenken aufgrund des Fahrermangels. Er fordert eine Verkehrspolitik, die dem prognostizierten Trend entgegenwirkt und einen umweltverträglichen Güterverkehr fördert. Westenberger wirft dem Bundesverkehrsministerium vor, bewusst straßenfreundliche Prämissen gewählt zu haben, und kritisiert, dass die verkehrs- und klimapolitischen Ziele der Ampel-Koalition dabei ignoriert wurden.
Schienengüterverkehr braucht effiziente Logistik und klare Vorgaben
In seiner Funktion als Geschäftsführer der Allianz pro Schiene fordert Dirk Flege, dass der Bundesverkehrsminister seine Politik nicht auf unrealistischen Prognosen basieren sollte. Vielmehr sollte er den Wandel im Güterverkehr von einem zukunftsorientierten Standpunkt aus betrachten und bereits vorhandene Konzepte nutzen. Eine ganzheitlich effiziente Logistik ist unerlässlich für die Zukunft des Verkehrs. Die Eckpfeiler des Koalitionsvertrags und der Klimaziele geben klare Richtlinien vor, die Politik muss nun die Infrastruktur schaffen, um diese Ziele zu verwirklichen.
Schienengüterbranche kritisiert straßenfixierte und realitätsferne Prognose
Die Prognose des Bundesverkehrsministeriums wird von den Verbänden der Schienengüterbranche als zu straßenfixiert und realitätsfern kritisiert. Sie fordern stattdessen ein Konzept, das den Schienengüterverkehr stärker berücksichtigt und gleichzeitig verkehrs- und klimapolitische Ziele erreicht. Die Branche selbst hat sich bereits auf die Veränderungen am Markt eingestellt und zeigt sich innovativ. Durch die Einführung neuer Technologien wie der Digitalen Automatischen Kupplung wird der Schienengüterverkehr leistungsfähiger und kann seine Kapazitäten steigern. Die Realität in der Wirtschaft und bei Speditionen spricht klar für eine verstärkte Nutzung der Schiene. Nun liegt es an der Politik, die Infrastruktur entsprechend anzupassen, um die Ziele des Koalitionsvertrags und der Klimaziele zu erreichen und eine effiziente Logistik zu ermöglichen.