Vertriebskanäle in Deutschland von Umsatzrückgang betroffen

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Die Spielwarenbranche steht vor Herausforderungen, bedingt durch ein schwieriges Marktumfeld mit hoher Inflation und Unsicherheiten bei den Verbrauchern. Dies spiegelt sich in einem Umsatzrückgang von -4% bis einschließlich Oktober wider. Trotzdem zeigt die Branche eine gewisse Stabilität und kann sich im Vergleich zu anderen Bereichen behaupten.

Vertriebskanäle in Deutschland: Umsatzrückgang in allen Bereichen

In Deutschland verzeichnet die Spielwarenbranche einen Umsatzrückgang in allen Vertriebskanälen, wobei die Hypermarkets am stärksten betroffen sind. Dies ist auf das enorme Wachstum während der Corona-Jahre, die Rückkehr der Verbraucher zu alternativen Einkaufsmöglichkeiten und die Schließung der Real Geschäfte zurückzuführen.

Der durchschnittliche Verkaufspreis in der Spielwarenbranche stieg im Vergleich zum Vorjahr nur um 1% auf 13,20 ? an. Diese geringe Erhöhung deutet darauf hin, dass die Verbraucher zunehmend auf den Preis achten und daher vermehrt günstigere Produktvarianten wählen. Unternehmen sollten diese Entwicklung berücksichtigen und möglicherweise ihre Preisstrategien anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Ein interessantes Phänomen in der Spielwarenbranche ist der Umsatzrückgang bei den umsatzstärksten Lieferanten. Lediglich Amigo konnte durch den Trend der Pokemon Trading Cards ein beeindruckendes zweistelliges Wachstum von über +40% verzeichnen. Im Gegensatz dazu mussten die anderen großen Hersteller wie Lego, Mattel, Simba, Tonies, Hasbro, Playmobil, Schleich und Kosmos rückläufige Ergebnisse hinnehmen. Dies zeigt, dass bestimmte Produkte wie Trading Cards den Markt positiv beeinflussen können.

Trotz des allgemeinen Umsatzrückgangs in der Spielwarenbranche gibt es auch positive Entwicklungen zu vermelden. Drei der elf Superkategorien konnten ein beachtliches Wachstum verzeichnen. Besonders erfreulich ist das Wachstum im Bereich der Action Figures, das bei 4% liegt. Dies ist vor allem auf die große Beliebtheit der kultigen Figuren von Funko Pop! zurückzuführen. Ebenfalls positiv entwickelten sich der Bereich Games & Puzzles mit einem Zugewinn von 35 Millionen Euro bzw. 10% sowie der Bereich Plüsch.

Trotz Umsatzrückgängen gibt es für das Jahr 2023 weitere Trendthemen in der Spielwarenbranche. Marken wie Minecraft, Lego Icons und Lego City von Lego können zusammen ein Wachstum von 8 Millionen Euro verzeichnen. Besonders erfolgreich ist die Disney Princess Linie von Mattel in der Kategorie Dolls, die um über 50% gewachsen ist. Auch die Eldrador Linie von Schleich in der Kategorie Explorative & Other Toys konnte einen Umsatzanstieg von über 10% verzeichnen.

Während das Outdoor/Sport Segment insgesamt Umsatzverluste verzeichnete, konnte die Firma Zuru mit ihrer X-Shot Linie einen bemerkenswerten Erfolg erzielen. Mit einer Umsatzsteigerung von +48% deutet dies auf die Fähigkeit von Zuru hin, innovative und ansprechende Produkte anzubieten, die von den Verbrauchern nachgefragt werden.

Trotz der allgemeinen wirtschaftlichen Krise erweist sich das Lizenzgeschäft in der Spielwarenbranche als widerstandsfähig. Im Vergleich zu nicht lizenzierten Produkten verzeichnet das Lizenzgeschäft lediglich einen Rückgang von -2%, was auf eine hohe Relevanz von Lizenzen hinweist. Tatsächlich ist der Umsatzanteil lizenzierter Spielwaren in Deutschland auf ein Allzeithoch von 26% gestiegen. Dies verdeutlicht, dass Lizenzen einen bedeutenden Beitrag zum Umsatz in der Spielwarenbranche leisten.

Wie jedes Jahr warten viele Verbraucher bis kurz vor Weihnachten, um ihre Geschenke zu kaufen. Dieses Verhalten ist auch in diesem Jahr zu erwarten. Glücklicherweise gibt es genug Waren auf dem Markt, um die Nachfrage zu decken. Außerdem bietet die volle vorweihnachtliche Einkaufswoche vor dem Sonntagstermin an Weihnachten den Kunden die Möglichkeit, ihre Einkäufe in aller Ruhe zu erledigen und sicherzustellen, dass genügend Geschenke unter dem Weihnachtsbaum liegen.

Trotz der Herausforderungen auf dem Markt und des Umsatzrückgangs ist die Spielwarenbranche weiterhin gut positioniert. Einige Kategorien verzeichnen ein Wachstum, während neue Trendthemen und innovative Produkte das Potenzial für zukünftiges Wachstum zeigen. Gleichzeitig gewinnen Lizenzen an Relevanz, und die bevorstehende Weihnachtszeit wird voraussichtlich zu einem Anstieg der Umsätze führen.

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