Landwirtschaft in Gefahr: Neuen Gentechniken bedrohen Bio-Branche und Umwelt

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Im Rahmen der 67. Ulmer Herbsttagung der Demeter-Beratung wurde deutlich gemacht, welche gravierenden Auswirkungen eine Deregulierung der Neuen Gentechniken auf die gentechnikfreie Branche und die Land- und Lebensmittelwirtschaft hätte. Derzeit wird im EU-Parlament ein Gesetzentwurf diskutiert, der trotz des Widerstands der Mehrheit der Verbraucher eine nahezu vollständige Deregulierung dieser Techniken zur Folge hätte. Dieser Schritt würde den politischen Zielen einer nachhaltigen und ökologischen Landwirtschaft zuwiderlaufen und die Biodiversität sowie die Nahrungsversorgung gefährden.

Ökologische Landwirtschaft schafft Mehrwerte, Gentechnik nicht marktreif

Dr. Ophelia Nick, MdB und parlamentarische Staatssekretärin im BMEL, legt auf der Ulmer Herbsttagung dar, dass eine erzwungene Öffnung der Branche für Neue Gentechnik nicht erforderlich ist. Sie betont, dass Verbraucher die Freiheit haben sollten, ihre Entscheidungen zu treffen. Ihrer Meinung nach gibt es derzeit keine ausgereiften Lösungen für die aktuellen Herausforderungen in der Neuen Gentechnik. Im Gegensatz dazu bietet eine Landwirtschaft, die auf ökologischen Prinzipien basiert, viele Vorteile für Umwelt, Natur, Klima, Tiere und Menschen.

Die Entwicklung der Pflanzenzüchtung in den letzten Jahrzehnten hat dazu geführt, dass Pflanzen und ihr Saatgut zunehmend als handelbare Produkte betrachtet werden. Die Forderung der Agrar-Lobby nach einer Deregulierung der Neuen Gentechniken bedroht nun die politischen Ziele zur Förderung des ökologischen Landbaus. Dr. Christoph Reiber, Agrarwissenschaftler und Geschäftsführer des Demeter-Landesverbandes, warnt eindringlich vor den Konsequenzen einer solchen Entwicklung für die gentechnikfreie Land- und Lebensmittelwirtschaft sowie die Bio-Branche in Deutschland und Europa.

Das Bündnis agro-gentechnikfreie Region Ulm und der Dachverband ökologische Pflanzenzüchtung äußern Bedenken hinsichtlich der Vorschläge der EU-Kommission. Herbert Völkle, Vorstandsmitglied des Dachverbandes, erklärt, dass die ökologische Pflanzenzüchtung auf eine breite genetische Vielfalt setzt, um sich an die Veränderungen des Klimas anzupassen. Im Gegensatz dazu ist die Neue Gentechnik, wie die Genschere, nicht in der Lage, diese Vielfalt zu bieten.

Die Tatsache, dass im Labor gemachte Versprechen nicht eingehalten werden, sorgt für eine zunehmende Kluft zwischen Landwirtschaft und Züchtung. Dies hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Biodiversität, das Gemeinwesen und die Nahrungsversorgung. Eine mögliche Abschaffung der Deklarationspflicht und die Bedrohung durch Patente würden die Grundlage für die Arbeit, die Teilhabe an der weltweiten Sortenvielfalt, gefährden.

Die Ergebnisse der Ulmer Herbsttagung haben eindeutig gezeigt, dass eine Deregulierung der Neuen Gentechniken katastrophale Auswirkungen auf die gentechnikfreie Branche und die Lebensmittelwirtschaft hätte. Die Neue Gentechnik bietet keine Lösungen für aktuelle Krisen und stellt eine Bedrohung für die Biodiversität, das Gemeinwesen und die Nahrungsversorgung dar. Im Gegensatz dazu schafft die Landwirtschaft, die auf ökologischen Prinzipien basiert, direkte und unmittelbare Vorteile für Umwelt, Natur, Klima, Tier und Menschen.

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