Auf dem Markt für Photovoltaik-Module herrscht derzeit ein historischer Preisverfall. Die Preise sind innerhalb kürzester Zeit so stark gesunken wie noch nie zuvor. Laut Martin Schachinger von pvXchange liegen die Preise oft sogar unter den Produktionskosten. Dies deutet darauf hin, dass eine Bereinigung des Marktes unvermeidlich ist.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
PV-Modulpreise erreichen historisches Tief – Marktbereinigung erwartet
Die Preise für Photovoltaik-Module sind innerhalb kürzester Zeit so stark gesunken wie noch nie zuvor. Im September 2023 fielen die Preise im Durchschnitt um etwa 10 Prozent. Dies bedeutet, dass das bisherige Allzeit-Tief aus dem Jahr 2020 bereits unterschritten wurde. Die Preise liegen sogar unter den Produktionskosten der Hersteller, was dazu führt, dass diese Maßnahmen ergreifen müssen, um Schäden zu minimieren und ihr wirtschaftliches Überleben zu sichern.
Ursachen für Preisanstieg bei PV-Modulen: Verknappung und steigende Nachfrage
Der Preisanstieg bei Photovoltaik-Modulen zwischen Oktober 2020 und Oktober 2022 wurde hauptsächlich durch eine Verknappung des Angebots und einen gleichzeitigen Anstieg der Nachfrage verursacht. Viele Unternehmen in der Branche konnten dadurch hohe Gewinne erzielen. Allerdings führte die Marktveränderung zu einem schnellen und heftigen Preisverfall, der stärker ausfiel als erwartet.
Komplexe Gemengelage: Ursache für starken Preisverfall bei PV-Modulen
Die komplexe Gemengelage, die zu einem starken Preisverfall geführt hat, lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen. Zum einen haben Installationsbetriebe und Großhändler in den letzten zwei Jahren große Mengen an Ware bestellt, wodurch die Modulhersteller ihre Kapazitäten erhöht haben. Dadurch ist das Prinzip, mehr Produktionskapazität als erwartete Nachfrage vorzuhalten, aus den Fugen geraten. Zusätzlich hat der Wechsel von der PERC- zur TOPCon-Technologie zu Patentstreitigkeiten geführt und die Produktion an einigen Standorten weiterhin erhöht.
Hersteller überschätzen europäischen Markt: Konsequenzen für Solarindustrie
Die Hersteller von Photovoltaik-Modulen haben den europäischen Markt überschätzt und sich auf eine höhere Nachfrage eingestellt. Allerdings wurden die alten fossilen Energiequellen schneller durch erneuerbare Energien ersetzt als erwartet, was zu einem Rückgang der Energiekosten führte. Gleichzeitig führt die Inflation zu höheren Kreditzinsen und lässt die Reserven schrumpfen, die für Investitionen in Solaranlagen genutzt werden könnten.
Überproduktion führt zu Preisverfall bei PV-Modulen in Europa
Aufgrund der Überproduktion und des geringen Absatzes befinden sich in europäischen Lagerhäusern schätzungsweise 40 bis 100 GW unverkaufte PV-Module. Diese Module stellen etwa einen Jahresbedarf dar und führen zu einem Preisverfall aufgrund der hohen Lagerkosten.
Niedrige Preise noch nicht beim Endverbraucher angekommen
Obwohl die Preise für Photovoltaik-Module stark gesunken sind, haben die Verbraucher bisher noch nicht von diesen niedrigen Preisen profitiert. Die Anbieter versuchen immer noch, ihre zu hohen Preise für bereits gekaufte Altbestände loszuwerden. Gleichzeitig warten viele Kunden auf weiter sinkende Preise, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen.
Ende des endlosen Nachschubs: China stoppt Modullieferungen nach Europa
Die chinesischen Fertigungslinien werden heruntergefahren und der Nachschub an PV-Modulen aus China ist gestoppt. Dennoch wird in China selbst noch eine große Menge an Modulen verbaut. Selbst wenn kein neues Modul mehr aus China nach Europa geliefert würde, würde es noch lange dauern, bis der vorhandene Modulstau abgebaut ist. Diese Module haben derzeit nicht optimale Wirkungsgrade und werden daher voraussichtlich nicht zu einem Aufschwung des europäischen Marktes führen. Es ist wahrscheinlicher, dass sie auf Märkten außerhalb Europas eingesetzt werden.
Abbau des Modulstaus: Voraussetzung für gesundes Preisniveau
Nach den Einschätzungen von Schachinger wird es erst nach dem Abbau des Modulstaus zu einem „gesunden Preisniveau“ kommen. Dies bedeutet, dass die derzeitigen niedrigen Preise wahrscheinlich nicht von Dauer sein werden. Eine Marktbereinigung wird erwartet, um das Überangebot an PV-Modulen zu reduzieren und die Preise stabilisieren zu können.
Einmalige Chance: Solarpanele so günstig wie nie zuvor
Der aktuelle Preisverfall bei Photovoltaik-Modulen ermöglicht es den Verbrauchern, von noch nie dagewesenen günstigen Preisen für Solarmodule zu profitieren. Dies eröffnet die Möglichkeit für immer mehr Menschen, sich eine Solaranlage leisten zu können und somit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Um von den besten Angeboten zu profitieren, ist es jedoch ratsam, die Marktentwicklung genau zu beobachten und die Preise zu vergleichen.