Unterschiedliche Siegel für umweltfreundliche Kinderkleidung im Vergleich

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Die empfindliche Haut von Babys und Kleinkindern erfordert Kleidung ohne schädliche Substanzen, was für viele Eltern von großer Bedeutung ist. Leider gibt es keine offiziellen Gütesiegel oder gesetzlichen Vorschriften, um dies zu gewährleisten. Stattdessen gibt es eine Vielzahl von Siegeln, die für unterschiedliche Standards stehen und dadurch für Verwirrung sorgen können. Insgesamt gibt es 33 verschiedene Gütesiegel allein für Textilien, was die Suche nach vertrauenswürdigen und umweltfreundlichen Optionen erschwert.

Vertrauenswürdiges Siegel: Oeko-Tex Standard 100 für Kindermode

Das Oeko-Tex Standard 100 Siegel ist ein verlässliches Zeichen für unbedenkliche Textilien. Es wird von einer international anerkannten Organisation vergeben, die die Produkte auf Schadstoffrückstände untersucht. Eltern können sich darauf verlassen, dass die Kleidung, Bettwäsche, Handtücher oder Kindermode mit diesem Siegel für die empfindliche Haut ihrer Kinder geeignet sind.

Das Oeko-Tex Standard 100 Siegel wird von Greenpeace bemängelt, da bei der Prüfung lediglich Schadstoffrückstände untersucht werden und die Herstellerbedingungen nicht berücksichtigt werden. Aus diesem Grund erhielt das Siegel nur einen Stern im Siegel-Check von Greenpeace. Die Verbraucherzentrale Hamburg geht sogar so weit, das Siegel als „ziemlich überflüssig“ zu bezeichnen.

Das Siegel Oeko-Tex Standard Green bietet eine verbesserte Alternative zum Standard 100 Siegel. Es stellt sicher, dass die gesamte Produktionskette transparent ist und faire Arbeitsbedingungen sowie Arbeitsschutz gewährleistet werden. Es schließt Kinderarbeit aus, verlangt jedoch keinen biologischen Anbau für Fasern wie Baumwolle.

IVN Best: Für Kinderkleidung ohne Kinderarbeit

Greenpeace hat das Siegel IVN Best mit drei Sternen bewertet, da es sicherstellt, dass die Kernarbeitsnormen der ILO eingehalten werden. Dadurch wird sichergestellt, dass weder Zwangs- noch Kinderarbeit stattfinden und Diskriminierung am Arbeitsplatz vermieden wird.

Ab der Weiterverarbeitung der Fasern haben die Arbeiter das Recht auf Vereinigungsfreiheit und Kollektiv-Verhandlungen. Zusätzlich erhalten sie Mindestlöhne. Die Textilien bestehen ausschließlich aus ökologisch zertifizierten Naturfasern, was sowohl sozialen als auch ökologischen Ansprüchen gerecht wird.

GOTS: Ökologische Kindermode für nachhaltigen Konsum

Greenpeace hat dem GOTS-Siegel drei Sterne verliehen, wodurch es zu den bekanntesten Siegeln gehört. Es stellt sicher, dass Produkte, die mit diesem Siegel ausgezeichnet sind, strengen ökologischen Kriterien entsprechen. Mindestens 90 Prozent der Materialien müssen aus Naturfasern bestehen, von denen 70 Prozent biologisch erzeugt wurden. Wenn das Label nur „Organic“ angibt, liegt der Anteil sogar über 95 Prozent. Zudem werden die Hersteller auf Sozialstandards, wie Arbeitsbedingungen und faire Bezahlung, überprüft, wenn auch nicht so streng wie bei IVN Best.

Fairtrade Cotton: gerechter Anbau und Handel von Baumwolle

Das blaugrüne Siegel auf schwarzem Grund kennzeichnet Textilien, bei denen die Rohbaumwolle fair angebaut und gehandelt wurde. Es gewährleistet, dass den Bauern ein Mindestpreis gezahlt wird, um eine nachhaltige Produktion zu ermöglichen, und unterstützt Gemeinschaftsprojekte. Der Anbau von Biobaumwolle ist nicht zwingend erforderlich. Bei den Arbeits- und Sozialbedingungen gelten jedoch höhere Standards als bei der Internationalen Arbeitsorganisation. Obwohl Greenpeace dieses Siegel nicht bewertet hat, findet die Verbraucherzentrale Hamburg es im sozialen Bereich fair und sieht Verbesserungspotenzial hinsichtlich Umweltaspekten.

Eigene Siegel erschweren Vergleichbarkeit bei nachhaltiger Kindermode

Große Ketten wie H&M, C&A oder Vertbaudet bieten in ihren Bio-Kollektionen auch nachhaltige Kindermode an. Diese Kleidungsstücke werden mit eigenen Siegeln gekennzeichnet und erfüllen bestimmte ökologische und soziale Standards. Allerdings kann die Vielfalt der Siegel die Vergleichbarkeit erschweren, da jedes Siegel seine eigenen Kriterien hat. Es ist daher wichtig, sich vor dem Kauf über die Bedeutung der Siegel zu informieren und die individuellen Vorlieben und Anforderungen zu berücksichtigen.

Eltern haben die Möglichkeit, sich an den verschiedenen Siegeln und Labeln zu orientieren, um sicherzustellen, dass die Kleidung für ihre Kinder frei von Schadstoffen ist. Diese Siegel geben Auskunft über die Herstellung, das Material und eventuelle Schadstoffe. Es ist wichtig, dass Eltern ihre individuellen Präferenzen berücksichtigen, um das passende Siegel auszuwählen. Eine weitere Möglichkeit, Schadstoffe zu vermeiden und nachhaltig zu handeln, ist der Kauf von Secondhand-Kleidung sowie das Überprüfen von Material und Ursprung der Kleidungsstücke.

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