Tchibo, der führende Kaffeeröster in Deutschland, Österreich, Tschechien und Ungarn, reagiert auf die Bedrohung der Kaffeefarmer durch den Klimawandel und niedrige Einkommen. Ab 2027 wird das Unternehmen nur noch verantwortungsvoll eingekaufte Kaffees anbieten, um die Existenzgrundlage der Farmer zu verbessern. Mit diesem Ziel will Tchibo den Kaffeehandel revolutionieren und einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten.
Klimawandel bedroht Kaffeeanbau: Ernteausfälle und Umweltprobleme drohen
Der Klimawandel bedroht den Kaffeeanbau durch Trockenheit und Dürre, was bis 2050 zu einer drastischen Reduzierung der Anbauflächen und erheblichen Ernteausfällen führen kann. Zusätzlich sind viele Kaffeebauern Kleinfarmer mit niedrigem Einkommen, was zu sozialen Problemen wie Kinderarbeit und illegaler Abholzung führen kann. Diese alarmierenden Auswirkungen erfordern dringend Maßnahmen, um den Kaffeeanbau nachhaltiger und die Existenzgrundlage der Bauern zu sichern.
Um sicherzustellen, dass der Kaffeeanbau nachhaltiger wird, hat Tchibo bereits 20 Prozent seiner Kaffees mit Zertifizierungen wie Fairtrade, Rainforest Alliance oder dem Bio-Siegel ausgezeichnet. Allerdings reichen diese Zertifizierungen allein nicht aus, um die Probleme der Kaffeefarmer zu lösen. Sie benötigen zusätzliche Unterstützung, da die höheren Preise für zertifizierte Produkte oft nicht ausreichen, um die Kosten der Produktion zu decken. Darüber hinaus fehlt es am Markt an Abnahmegarantien für zertifizierten Kaffee.
Tchibo plant die Einführung eines nachhaltigen Kaffeeprogramms, das über herkömmliche Premium-Produkte hinausgeht. Etwa 80 Prozent des von den 75.000 Kleinfarmern produzierten Kaffees sind nicht zertifiziert. Das Ziel ist es, diese Kaffees umweltfreundlich und sozialverträglich anzubauen, um die Lebensgrundlage der Bauern zu verbessern.
Um das Ziel der Unterstützung der Kaffeebauern zu erreichen, plant Tchibo, verschiedene Maßnahmen einzuführen, um den Kaffeeanbau nachhaltiger zu gestalten. Dazu gehören die Förderung der Agroforstwirtschaft, die Aufforstung von Flächen, der Anbau von Obstbäumen und anderen Feldfrüchten sowie die Aussaat von neuen Kaffeesorten, die widerstandsfähiger gegen extreme Wetterbedingungen sind. Die Umsetzung dieser Maßnahmen erfolgt in enger Zusammenarbeit mit Trainern und Agronomen, die den Bauern bei der Umstellung auf nachhaltigere Anbaumethoden helfen.
In Brasilien werden konkrete Maßnahmen ergriffen, um die Biodiversität, das Klima und das Wasser zu schützen. Dabei wird der Fokus darauf gelegt, die Auswirkungen des Klimawandels zu minimieren und die natürlichen Ressourcen zu erhalten. In Honduras hingegen stehen Maßnahmen zur Armutsbekämpfung im Vordergrund, um den Kaffeebauern eine bessere Existenzgrundlage zu bieten. Jedes Land erhält ein individuell angepasstes Programm, um die größtmögliche Wirkung zu erzielen.
Tchibo stellt sicher, dass größtmögliche Transparenz über die Handlungsfelder gewährleistet ist, indem sie eng mit der unabhängigen Organisation Enveritas zusammenarbeiten. Bis 2024 werden detaillierte Länderberichte und Analysen für alle Kaffeeländer, in denen Tchibo regelmäßig einkauft, vorgelegt. Auf dieser Grundlage arbeitet Tchibo gemeinsam mit den Menschen vor Ort an maßgeschneiderten Lösungen, um nachhaltige Veränderungen zu ermöglichen. Enveritas überprüft die Umsetzung der Programme, um sicherzustellen, dass die vereinbarten Ziele erreicht werden.
Tchibo setzt sich aktiv dafür ein, den Kaffeesektor zu stärken und arbeitet dabei mit verschiedenen Partnern wie lokalen Organisationen, NGOs, dem World Coffee Research und dem deutschen Kaffeeverband zusammen. Gemeinsam suchen sie nach Lösungen, um den Kaffeemarkt nachhaltiger zu gestalten und einen Wandel in dieser Richtung zu fördern.
Tchibo engagiert sich durch sein verantwortungsvolles Einkaufsprogramm aktiv für Nachhaltigkeit im Kaffeehandel. Durch die gezielte Unterstützung der Kaffeebauern und die Förderung umweltfreundlicher Anbaumethoden wird die Lebensgrundlage der Farmer nachhaltig verbessert. Tchibo setzt dabei nicht nur auf Zertifizierungen, sondern auf ein ganzheitliches Konzept, um den gesamten Kaffeesektor nachhaltiger zu gestalten.